Verantwortung
von Rouven Gross und Christian Franke
In Lüchow-
Dannenberg sind
mehrere Hilfsaktionen
für die Menschen
in der Ukraine
angelaufen – und für
jene, die flüchten
mussten
Lüchow-Dannenberg. Seit sechs
Tagen tobt er, der Krieg in der
Ukraine. Keine zwei Flugstunden
von Lüchow-Dannenberg entfernt
wird geschossen, gebombt
– und gestorben. Wie viele Menschen
den Kämpfen und den
Luft- und Raketenangriffen bislang
zum Opfer gefallen sind, ist
verlässlich nicht zu sagen, klar
ist aber, dass Hunderttausende
Ukrainerinnen und Ukrainer auf
der Flucht sind. In Lüchow-Dannenberg
hat das Leiden der Menschen
eine Welle der Solidarität
und der Hilfsbereitschaft ausgelöst.
Hilfe für die Vertriebenen,
jene, die an den Grenzen warten,
in den Westen zu gelangen, oder
die schon Aufnahme gefunden
haben, aber auch Hilfe für jene,
die in der Ukraine bleiben. Weil
sie bleiben müssen.
Medizinische Ausrüstung
und Verbandsmaterial
Die „Deutsch Ukrainische Direkthilfe
Lüchow-Dannenberg“
sammelt aktuell medizinische
Ausrüstung, vor allem Verbandsmaterial,
zum Beispiel aus Auto-
Verbandskästen. Und sie sammelt
Geld, um die Kosten für den
Transport zusammenzubekommen.
„Die medizinischen Güter
werden wir mithilfe anderer
deutscher Hilfsorganisationen
oder auch selbst direkt in die Ukraine
bringen“, sagt Christian
Carmienke von der gemeinnützigen
Organisation. Wer mithelfen
will, erreicht Christian Carmienke
per E-Mail an christian_
carmienke@web.de.
Flüchtende und Fluchthelfer
zusammenbringen
Eine andere Art der Hilfe hat Alexander
Ottavio aus Hitzacker auf
den Weg gebracht. Ottavio, der
in der Vergangenheit schon
mehrfach Spenden für Flüchtlinge
in Griechenland sammelte
und auf den Weg brachte, sammelt
aktuell Geld für ein Rechtshilfe-
Projekt, das Männern in der
Ukraine helfen soll, die nicht
zum Militär eingezogen werden
wollen. Bekanntlich hat die Ukraine
nach dem russischen Einmarsch
die Generalmobilmachung
angeordnet. Alle Wehrpflichtigen
und Reservisten werden
zur Armee eingezogen, alle
Männer zwischen 18 und 60 Jahren
dürfen das Land nicht verlassen,
werden an den Grenzen
zurückgewiesen. Zum anderen
versucht Ottavio, Menschen zusammenzubringen,
die gerade an
die ukrainischen Grenzen unterwegs
sind, um dort zu helfen
oder Flüchtlinge dort abzuholen,
und Menschen, die selbst auf der
Flucht sind oder die nach Möglichkeiten
suchen, Verwandte
und Freunde in den Westen und
nach Deutschland zu bringen
oder zu holen. Wer Alexander Ottavio
dabei unterstützen möchte,
bekommt weitere Infos per EMail
an beratung@ottavio.de,
auf der Facebook-Seite von Alexander
Ottavio oder in einer eigens
dafür gegründeten Gruppe
im Messenger-Dienst Signal.
Landkreis plant Hilfskonvoi
Auch der Landkreis Lüchow-
Dannenberg bereitet eine Hilfsaktion
vor. Nach Angaben von
Landrätin Dagmar Schulz arbeite
man zusammen mit dem Lüchow-
Dannenberger DRK-Kreisverband
daran, einen Hilfsgüter-
Konvoi nach Polen zu schicken,
um dort Vertriebene zu unterstützen,
die dort Aufnahme gefunden
haben. Mehrere Unternehmen
hätten bereits Unterstützung
zugesagt, so Schulz.
Auch ein Spendenkonto von
Landkreis und DRK unter dem
Stichwort „Ukrainehilfe“ gibt es
inzwischen. Die IBAN lautet
DE83 2585 0110 0230 6388 68.
Aus dem Kreishaus ist zu hören,
dass man offenbar mit dem Partnerlandkreis
Oborniki in Zentralpolen
zusammenarbeiten werde
und die Hilfsgüter dorthin
bringen möchte. Denn dort wisse
man besser, was konkret gebraucht
wird. Denkbar sei etwa,
das Behelfskrankenhaus, das der
Landkreis wegen der Corona-
Pandemie angeschafft hatte,
nach Polen zu bringen.
Busse für 400 Menschen
Aus Lüchow starten am heutigen
Dienstagabend mehrere Reisebusse,
um Flüchtlinge vom
Grenzübergang Shehyni in der
Ukraine und Medyka in Polen
abzuholen – aller Voraussicht
nach vor allem Frauen und Kinder.
Rund 400 Menschen sollen
von dort in eine zentrale Aufnahmestelle
nach Niedersachsen gebracht
werden. Organisatoren
hinter der Aktion sind Alexander
Thieme vom gleichnamigen
Autohaus in Uelzen und Busunternehmer
Stefan Irro aus Lüchow.
Es gebe eine „riesige Bereitschaft“
zu helfen – auch unter
seinen Busfahrern, bei denen
sich sofort Freiwillige für die
15-Stunden-Tour gemeldet hätten,
sagt Stefan Irro. Sein Mitstreiter
Alexander Thieme, dessen
Schwägerin aus der Ukraine
stammt, lobt, dass das niedersächsische
Innenministerium
sich schnell und positiv auf den
Vorstoß zurückgemeldet habe.
Damit die Busse nicht leer an die
ukrainische Grenze fahren, wollen
die beiden Unternehmer die
Fahrzeuge vollladen – mit Hilfsgütern.
Noch bis 16 Uhr am heutigen
Dienstag sind Gewerbetreibende
aufgerufen, dringend benötigte
Dinge wie (Thermo-)Decken,
Medikamente, Wasser,
Konserven und Hygieneartikel
zu spenden. Die Sachspenden
können auf dem Irro-Betriebshof
an der Roland-Brandin-Straße
abgegeben werden. Erste Unternehmen
aus beiden Landkreisen
hatten bereits am Montag
Unterstützung zugesagt.
Firmen, die spenden möchten,
erreichen das Busunternehmen
Irro unter der Telefonnummer
(05841) 6446.
Quelle: Elbe-Jeetzel-Zeitung vom 1. März 2022, Seite 3
Verantwortung
Lüchow. Aus Lüchow sind
gestern Abend mehrere Reisebusse
gestartet, um Flüchtlinge
vom Grenzübergang
Shehyni in der Ukraine und
Medyka in Polen abzuholen –
aller Voraussicht nach vor allem
Frauen und Kinder. Rund
400 Menschen sollen von
dort in eine zentrale Aufnahmestelle
nach Niedersachsen
gebracht werden. Organisatoren
hinter der Aktion sind
Busunternehmer Stefan Irro
aus Lüchow und Alexander
Thieme vom gleichnamigen
Autohaus in Suhlendorf im
Landkreis Uelzen. Es gebe
eine „riesige Bereitschaft“ zu
helfen – auch unter seinen
Busfahrern, bei denen sich
sofort Freiwillige für die
15-Stunden-Tour gemeldet
hätten, sagt Stefan Irro.
Sein Mitstreiter Alexander
Thieme, dessen Schwägerin
aus der Ukraine stammt, lobt,
dass das Innenministerium
sich schnell und positiv auf
den Vorstoß zurückgemeldet
habe. Damit die Busse nicht
leer an die ukrainische Grenze
fahren, haben die beiden
Unternehmer die Fahrzeuge
voll beladen – mit Hilfsgütern.
Bis zum gestrigen Dienstag
waren Gewerbetreibende
aufgerufen, dringend benötigte
Dinge wie (Thermo-)Decken,
Medikamente, Wasser,
Konserven und Hygieneartikel
zu spenden. Die Sachspenden
konnten auf dem
Irro-
Betriebshof an der
Roland-
Brandin-Straße abgegeben
werden. Über den Ausgang
der Hilfsaktion werden
wir berichten.
Quelle: Kiebitz vom 2. März 2022, Seite 3